Wirtschaft
Konsum - Detailhandel

Migros-Tochter Galaxus schreibt in Deutschland Verluste

Die fertigen Packungen aus dem Hochregallager im Zentrallager und Logistikzentrum von Digitec Galaxus werden an verschiedene Wagen der Schweizer Post uebergeben, fotografiert am Montag, 16. Juni 2025  ...
Galaxus ist seit 2018 in Deutschland aktiv.Bild: KEYSTONE

Migros-Tochter Galaxus schreibt in Deutschland tiefrote Zahlen

09.07.2025, 13:2009.07.2025, 13:20
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Die Migros hat in Deutschland mit ihrer Online-Tochter Galaxus mit hohen Verlusten zu kämpfen. 2023 verbuchte diese einen Verlust von über 61 Millionen Euro bei einem Umsatz von 287 Millionen. Im Jahr davor hatte der Fehlbetrag rund 49 Millionen Euro betragen.

Dies geht aus dem Jahresabschluss der Galaxus Deutschland GmbH hervor, den die Plattform Inside Paradeplatz am Mittwoch veröffentlicht hat. Die Migros bestätigte die Zahlen im Nachbarland auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP und verteidigte das Geschäftsmodell mit Verweis auf die langfristigen Ziele.

Verluste werden bewusst in Kauf genommen

Der Online-Händler ist seit 2018 im deutschen Markt aktiv. Laut Migros handelt es sich bei den Verlusten um branchenübliche «Anlaufinvestitionen», die bewusst in Kauf genommen würden.

Diese seien notwendig, um die Marke zu positionieren, rasch eine kritische Unternehmensgrösse zu erreichen und langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu agieren. Die Firmensprecherin verwies dabei auf Konkurrenten wie Zalando oder Amazon.

Neues Lager in Neuenburg a.R. ab Herbst

«Inside Paradeplatz» hatte über eine bedenklich hohe Position unter «Sonstige finanzielle Verpflichtungen» geschrieben. Die Migros-Sprecherin verwies gegenüber AWP in dem Zusammenhang auf bestehende und künftige Galaxus-Büro- und Lagerstandorte und die damit einhergehenden Mietverträge.

Dazu gehörten etwa neue Lager in Neuenburg am Rhein, die ab Herbst 2025 in Betrieb genommen werden sollen. Die Infrastruktur werde auch das Schweizer Geschäft unterstützen, betont die Migros.

Galaxus erreichte in Deutschland laut der Detailhändlerin stets die angestrebten Zwischenziele seit Markteintritt: 2023 stieg der Umsatz demnach um 57 Prozent, während der deutsche Online-Gesamtmarkt um rund 12 Prozent schrumpfte. Der detaillierte Abschluss für das Jahr 2024 soll erst 2026 publiziert werden – aus Wettbewerbsgründen so spät wie gesetzlich erlaubt. (sda/awp)

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74 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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International anerkannter Experte für ALLES
09.07.2025 15:10registriert Juli 2021
Klartext: Als Schweizer Konsument finanziere ich mit den in der Schweiz ausgerufenen Preisen die Kampfpreise von Galaxus Deutschland und deren Verlust quer.
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Nirantali
09.07.2025 13:57registriert Juli 2020
In Deutschland gibt es halt ganz viele andere Online-Händler, die in der Schweiz weniger attraktiv sind. Dazu gehört auch Amazon, wo vieles gar nicht in die Schweiz geliefert wird. Das sind alles Vorteile, die man in der Schweiz hat, in Deutschland aber nicht.
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Tomtschi
09.07.2025 14:26registriert März 2019
Man kann 2025 nicht unbedingt noch von «Anlaufinvestitionen» sprechen, wenn man seit 7 Jahren nur rote Zahlen schreibt.

Es geht wohl mehr um das neue Lager in Deutschland, das dort gebaut wird, anstelle Investitionen in der Schweiz zu tätigen. Auch die IT-Abteilung ist nach Berlin ausgelagert.

Wird zu Digitec/Migros zurückkommen wie ein Bumerang, ein sehr teurer Bumerang.
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